Meine erste Reise allein nach Ibiza – und wie sie mich von alten Glaubenssätzen befreit hat
Wie das Loslassen alter Glaubenssätze mich selbstbewusst machte – und warum Achtsamkeit der Schlüssel war
Manchmal braucht es einen Schritt ins Unbekannte, um sich selbst wirklich zu begegnen. Für mich war dieser Schritt das erste Mal allein in ein anderes Land zu reisen. Es war mehr als nur ein Ortswechsel – es war der Anfang eines inneren Prozesses, der mich bis heute begleitet: das bewusste Loslassen alter Gewohnheiten und überholter Glaubenssätze, um zu der Person zu werden, die ich wirklich bin.
Die alten Muster – sicher, aber begrenzend
Bevor ich loszog, lebte ich in einem Netz aus vertrauten Routinen. Ich hatte Glaubenssätze in mir, die mir scheinbare Sicherheit gaben: "Du brauchst jemanden, der dich begleitet.", "Allein sein ist gefährlich.", "Du bist nicht mutig genug." Diese Gedanken waren wie unsichtbare Ketten – bequem in ihrer Vertrautheit, aber zugleich beengend.
Ich wusste, wenn ich mich wirklich weiterentwickeln wollte, musste ich dieses innere Fundament hinterfragen. Und so buchte ich mein Ticket – allein, mit Herzklopfen und einer Mischung aus Vorfreude und Angst.
Der Wendepunkt – Allein unterwegs, aber nicht einsam
An meinem Zielort, weit weg von allem Vertrauten, war plötzlich alles neu. Die Sprache, die Geräusche, die Menschen. Anfangs fühlte ich mich unsicher. Doch nach und nach bemerkte ich: Ich komme klar. Ich finde Wege. Ich treffe Menschen. Ich kann mich auf mich selbst verlassen.
Achtsamkeit als Schlüssel
Achtsamkeit half mir, mich von Mustern zu lösen, die nicht mehr zu mir passten. Ich musste nicht länger an der Vorstellung festhalten, wie ich „zu sein habe“. Stattdessen durfte ich entdecken, wer ich wirklich bin – jenseits von Erwartungen, Glaubenssätzen oder fremden Meinungen.
Glaubenssätze erkennen – auch im Alltäglichen
Ich erinnere mich an einen weiteren Glaubenssatz, der mir damals nicht bewusst war, aber tief in mir saß: „Beim Einkaufen muss man immer auf den Preis schauen – alles, was billig ist, ist besser.“ Diese Denkweise hatte ich verinnerlicht, ohne je zu hinterfragen, ob sie mir dient.
Im Ausland, als ich zum ersten Mal ganz allein entscheiden musste, was ich esse, wohin ich gehe, wie ich mit Geld umgehe – da fiel mir auf, wie stark mich dieser Satz geprägt hatte.
Ich begann zu begreifen, dass billig nicht gleich gut ist – und dass es manchmal sogar ein Akt der Selbstachtung ist, sich nicht für das Günstigste zu entscheiden, sondern für das, was mir wirklich gut tut.
Dieses Loslassen alter Sparzwänge war für mich ein innerer Befreiungsschritt – nicht nur finanziell, sondern emotional.
Der Prozess des Loslassens
Loslassen ist kein Knopfdruck. Es ist ein Prozess – manchmal sanft, manchmal schmerzhaft. Ich habe gelernt, dass man Altes würdigen darf, bevor man es loslässt. Manche Gewohnheiten und Denkweisen haben mir einmal gedient. Aber jetzt war ihre Zeit vorbei.
Ich begann, bewusst neue Gedanken einzuladen: "Ich bin fähig.", "Ich bin getragen – auch von mir selbst.", "Allein sein ist kraftvoll." Diese neuen Sätze wurden zu inneren Ankern, die mich stärkten.
Zurück – aber verändert
Als ich zurückkehrte, war äußerlich vieles wie vorher. Aber innerlich hatte sich etwas verschoben. Ich fühlte mich aufrechter, freier, klarer. Ich war nicht mehr dieselbe. Das Loslassen der alten Muster hatte Platz gemacht für eine tiefere Verbindung zu mir selbst – und zu dem Leben, das ich wirklich führen möchte.
Was mich besonders erfüllt: Seit dieser Reise kann ich vieles allein tun, was ich mir früher nicht zugetraut hätte – vor allem das Verreisen. Allein unterwegs zu sein bedeutet für mich heute nicht mehr Mangel, sondern Freiheit. Ich genieße die Stille, die Selbstbestimmung, das Vertrauen in meine eigenen Entscheidungen.
Ich glaube heute: Wahre Entwicklung beginnt dort, wo wir den Mut haben, uns selbst ehrlich zu begegnen – mit all unseren Ängsten, Zweifeln und Träumen.
„Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ – Meister Eckhart

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